Vorgeschichte
Der Waldviertler Heimatbund (WHB) wurde 1951 als regionalkundlicher Verein zur Erforschung des Waldviertels gegründet. Älter als der Waldviertler Heimatbund ist die Zeitschrift „Das Waldviertel“; diese ist zu Weihnachten 1927 erstmals erschienen und hieß ursprünglich „Aus der Heimat“, erst ab dem dritten Jahrgang 1930 wurde der Titel „Das Waldviertel“ verwendet.
Herausgeber dieser grünen Hefte – zunächst in bescheidenem Umfang – war der Waidhofner Kaufmann Hans Haberl jun., als Schriftleiter fungierte in den ersten Jahren und dann wieder ab 1937 der Waidhofner Gymnasialprofessor Dr. Heinrich Rauscher. Neben Dr. Rauscher war Dipl.-Volkswirt Gerhard Proißl, ebenfalls aus Waidhofen, der wichtigste Mitarbeiter.
Ab 1931 war die Zeitschrift „Das Waldviertel“ das öffentliche Organ einer Reihe von Waldviertler Museen, die im Untertitel der Zeitschrift namentlich genannt wurden. Es waren dies 1931 das Roland-Museum in Drosendorf, die Krahuletz-Gesellschaft in Eggenburg und die Heimatmuseen in Gmünd, Horn, Krems, Raabs an der Thaya und Waidhofen an der Thaya. Daher finden sich auch zahlreiche Artikel über diese Museen in jenen Jahrgängen.
Die Zeitschrift blieb bis 1938 ein Mitteilungsorgan für die Waldviertler Museen, in diesem Jahr waren außer den genannten Museen noch die Museen von Langenlois, Spitz und Zwettl angeführt. Weiters bestand eine Zusammenarbeit mit dem Verein für Landeskunde und Heimatschutz von Niederösterreich und Wien und dem Österreichischen Burgenverein.
Mit Folge 8 des 11. Jahrganges (15. August 1938) wurde die Zeitschrift „Das Waldviertel“ eingestellt. Die letzte Ausgabe war zur Gänze dem 800jährigen Bestehen des Zisterzienserstiftes Zwettl gewidmet gewesen, einem Jubiläum, das damals in den weltlichen Kreisen nicht gewürdigt worden ist.
Vereinsgründung 1951
Die Gründung des Waldviertler Heimatbundes (WHB) als Verein fällt in das Jahr 1951. Am 9. September fand in der Lehrerbildungsanstalt in Krems die Gründungsversammlung statt. Als Ziele des Waldviertler Heimatbundes nannte der Einberufer Karl Vogl die Erforschung des Waldviertels, die Veranstaltung von Vorträgen und Ausstellungen, die Herausgabe einer Zeitschrift und die Sammlung von sämtlichem Schrifttum und von Bildreihen über das Waldviertel.
Erster Präsident des Waldviertler Heimatbundes wurde Dr. Heinrich Rauscher, der seit 1945 Direktor der Lehrerbildungsanstalt in Krems war; ihm folgten 1960 Prof. Dr. Walter Pongratz und 1985 Prof. Dr. Erich Rabl nach. Der aktuelle Präsident des WHB ist Univ.-Prof. Dr. Thomas Winkelbauer.